heut war seniorentag...
ich hab gearbeitet, autos eingewiesen und dann sicher 100 klos geputzt...
mit nem netten team :)
ich dachte mir: wie wird unsere generation sein, wenn wir alt sind? wie werde ich sein, wenn ich alt bin?
freundlich, dankbar, herzlich, voller gottvertrauen
oder misstrauisch und missmutig, nörglerisch und voller sorgen?
es hat mir sehr viel spass gemacht, mit den alten leuten zu reden:
und mir sind wieder gottvertrauen, dankbarkeit und herzlichkeit aufgefallen.
und natürlich lebenserfahrung.
da werden meine grossen sorgen plötzlich ganz klein, wenn ich das lange leben eines zufriedenen alten menschen anschau.
elf kinder, über dreissig enkel, einige urenkel...
krankheiten, todesfälle, höhen, tiefen durchgemacht - und gott dafür danken
einer alten frau ist vor kurzem der mann gestorben nach langen gemeinsamen jahren,
zuerst hat sie ihn noch lange gepflegt...der tiefe schmerz hab ich ihr voll abgespürt -
ich war faziniert, als sie sagte, sie ist gott so dankbar für das riesige geschenk ihrer liebe zueinander.
auch die dankbarkeit für kleinigkeiten, die wir so selbstverständlich hinnehmen. selbst für versalzenes essen dankbar sein. auch wenn es zu wenig gibt, dankbar sein. wahnsinn, wie wünsch ich mir das: diese tiefe dankbarkeit für kleinigkeiten. ich bin nur dankbar für dinge, die ich gut finde oder als genug erachte oder mit denen ich zufrieden bin. wieso mach ich die dankbarkeit so an meinem urteil fest?? anstatt einfach für ALLES dankbar sein. ich hab mich geschämt an dem tisch, an dem ich mit den älteren leuten sass. für mich. für uns, die wir ständig motzen, vor gott und überhaupt. motzen über die jetzige lebenssituation, über das essen, das wetter, die leute hier, leitungsleute,...
ja, wir jammern über die dornen, anstatt die rosen zu sehn.
rosen zu sehn, ist ne lebenskunst, die ich lernen möcht.